Mit Herz und Händen – Freiwilligenarbeit an einer balinesischen Schule
- Patricia
- 24. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Das balinesischen Dorf Sukawati fasziniert nicht nur durch die Umgebung und Tradition, sondern auch durch die Offenheit der Menschen. Während meiner letzten Reise hatte ich die Gelegenheit, eine ganz besondere Seite der Insel kennenzulernen: das Schulsystem und die Kinder vor Ort. Zwei Wochen lang durfte ich als Volunteer an der Privatschule SDS Saraswati Sukawati mit etwa 300 Schülern und Schülerinnen unterrichten und diese Erfahrung hat mich tief berührt.
Über die Plattform Workaway fand ich diese Möglichkeit und nahm direkt Kontakt auf mit der Schule. Schon wenige Tage später hatte ich eine WhatsApp Nachricht von meiner Ansprechperson Juli, die mir alle Details erklärte. Als ich schliesslich an meinem ersten Schultag ankam, wurde ich sehr herzlich empfangen. Die Lehrerinnen und Lehrer aber vor allem die Kinder, begegneten mir mit so viel Offenheit und Neugier, dass ich mich sofort wohlfühlte. Kaum angekommen, wurde ich ins kalte Wasser geworfen: Eine der Englischlehrkräfte fehlte, und so stand ich plötzlich alleine vor einer Klasse voller Kinder, die mich erwartungsvoll ansahen. Anfangs war ich nervös, den ich kannte weder den Unterrichtsstil noch das Sprachniveau der Schüler. Doch die Kinder halfen mir mit ihrer Begeisterung und Geduld, und schnell fanden wir einen Weg, uns zu verständigen. Es war rührend zu sehen, wie sie sich gegenseitig unterstützten und sich trauten, neue Wörter auszuprobieren.

Jeden Tag unterrichtete ich mehrere Klassen in Englisch. Mit den Jüngeren lernte ich spielerisch Farben und Früchte, während die Älteren sich mit der Uhrzeit und Personalpronomen beschäftigten. Besonders schön war es, ihre Fortschritte zu sehen – selbst in dieser kurzen Zeit.
Neben dem Unterricht war der Schulalltag voller kleiner Rituale: das gemeinsame Mittagessen, bei dem vor dem ersten Bissen ein Gebet gesprochen wurde, die Spiele in der Pause (die wir von Squid Game kennen) und sogar eine kurze Siesta, in der alle für eine halbe Stunde auf Matten lagen und sich ausruhten. Eine weitere schöne Erinnerung ist der Tanzunterricht, in dem ich Einblicke in die balinesische Kultur bekam.
Am letzten Tag wurde ich überrascht. Juli bat mich, im Sitzungsraum zu warten, und als sie mich nach einiger Zeit holte und nach draussen führte, standen dort alle Schüler und Lehrkräfte. Sie hielten eine kleine Abschiedszeremonie für mich ab, überreichten mir ein Diplom und persönliche Briefe die die Kinder für mich gemacht haben. Dann stürmten die Kinder auf mich zu und umarmten mich – ein Moment, den ich niemals vergessen werde.
Diese zwei Wochen haben mir einmal mehr gezeigt, wie viel wir voneinander lernen können. Sprache ist keine Barriere, wenn man mit dem Herzen spricht. Die Kinder waren voller Freude, neugierig und Dankbarkeit – und genau das habe ich von ihnen mitgenommen. Diese Erfahrung bleibt für immer in meinem Herzen, und ich bin unendlich dankbar, dass ich ein Teil ihres Schulalltags sein durfte.
Matur Suksma - Vielen Dank!

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